Ökologisches Trassenmanagement
Projektlaufzeit: Oktober 2022 bis Dezember 2022
Ökologisches Trassenmanagement auf der TEN-110kV-Stromtrasse zwischen Harzgrund und Erlegrund
Das ENL-Projekt „Pilotprojekt Ökologisches Trassenmanagement Thüringen“, welches durch die NATURA 2000-Station „Auen, Moore, Feuchtgebiete“ durchgeführt wurde, hatte die flächenspezifische Beratung und Unterstützung bei der Umsetzung von ökologischem Trassenmanagement mit Trassenbetreibern und Grundstückseigentümern zum Ziel. Die Trasse bietet eine optimale Möglichkeit, nicht nur die darauf liegenden FFH-LRT und Biotope zu erhalten und zu verbessern, sondern auch den Biotopverbund zwischen den beiden an FFH-LRT und -Arten reichen Talgründe des Harzgrundes und des Erlegrundes herzustellen. Somit könnte ein Artenaustausch gewährleistet werden und das Potenzial der Talgründe sowie der Trasse weiter erhöht werden. Durch die starke Sukzession auf dem Trassenabschnitt war der Verbundkorridor allerdings für viele Arten nicht passierbar.
Der Trassenabschnitt der 110kV-Leitung bei Hirschbach wurde kurz vor Weihnachten 2022 als wichtiger Offenlandlebensraum mit Bergmähwiesen, artenreichen Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden von Sukzession beräumt und gepflegt. Außerdem wurden Totholz-Haufen als Lebensräume für die Waldeidechse (Zootoca vivipara) und die Zauneidechse (Lacerta agilis) angelegt.
Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist der Biotopverbund, welcher mit den Maßnahmen wiederhergestellt wurde und für viele Arten einen Korridor zwischen den Offenlandbiotopen darstellt.
Beweidungskonzept
Zum Erhalt und zur Verbesserung der nach europäischem Recht (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen; „FFH-Richtlinie) geschützten FFH-Lebensraumtypen 4030 „Trockene europäische Heide“, 6230* „Artenreiche Borstgrasrasen“ und 6520 „Bergmähwiese“ sowie dem Biotopverbund der naturschutzfachlich wertvollen Grünland-Talzüge im Harzgrund und im Erletal, soll eine extensive Beweidung durch Rinder im Umtrieb auf dem gesamten Trassenabschnitt etabliert werden. Diese soll das bisherige, dem Erhalt der FFH-LRT naturschutzfachlich kontraproduktive, Trassenmanagement (Trassenfreistellung per Forstmulcher / Verbrachung / Freistellung ohne Beräumung) möglichst ersetzen. Durch Beweidung im Umtrieb mit Extensiv-Rindern im Sommer sollen die Biotope nicht nur offengehalten und vernetzt werden, sondern sich ihr Erhaltungszustand verbessern und das Vorkommen charakteristischer Tier- und Pflanzenarten gefördert werden.
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Ole Krautkrämer
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